11 Ekim 2013 Cuma

Les Demoiselles d’Avignon, 1907

Dieses Gemälde gehört zu den berühmtesten Werken von Pablo Picasso.
Grundsätzlich, muss die Frage gestellt werden, wie kam es dazu, dass gerade dieses Bild zu den berühmtesten Werken Picassos gehört. Betrachtet man, das Bild rein objektiv, füllen fünf  Frauenakte das Bild fast vollständig aus, sie blicken den Betrachter an, stehen oder sitzen.

Im Vordergrund gibt es Weintrauben, eine Scheibe einer Melone und Äpfel. Ein kleines Tischchen mit einer Obstschale ist ebenfalls zu sehen. Die eigenwilligen Körperformationen sind sehr auffallend. Weiße Konturen stellen scharfe Markierungen am Ende eines Körpers dar und auch andersfarbige Konturen sind zu sehen. Die Konturen laufen spitz zu und haben wenig mit den natürlichen Körperformationen zu tun.


Der Hintergrund hingegen besteht aus blau-weißen Stoffen. Blau stand für Picasso als eine Farbe der Innerlichkeit. Man kann den Hintergrund gestaltlos finden, da es keine Formen und Figuren zu sehen gibt. Jedoch erhält die Szene durch den Mann am Vorhang das Gefühl einer Erzählung.

Der Mann betritt den Raum und wird zum Besucher des Bordells. Die Frauen können sich dem nicht erwehren und sind den Blicken des Betrachters vollkommen ausgeliefert. Sie scheinen diesen Mann anzuschauen, dies bleibt durch die leeren Gesichter aber spekulativ. Ihre Augen sind weit aufgerissen, die Ohren sind wie zwei Henkel an den Köpfen der Damen angebracht. Die Nasen sind auffällig dreieckig. Die Frau in der Mitte strahlt mit ihrer Mimik und Gestik eine gewisse Art von Erotik aus.  

Im Juni 1907 stellte Picasso zunächst die sog. Iberische Fassung (Frauen ohne Masken) vor. In der zweiten Fassung sind die Gesichter zweier Frauen hinter Masken versteckt. Das Motiv der Maske allgemein, ist wichtig für die neue Adressierung an den Betrachter. Das Gesicht der Frauen ist versteckt, sie selbst können aber sehen. Die beiden Figuren auf der rechten Seite sind aggressiv abstrahierte Gesichter, sie scheinen afrikanische Masken zu tragen. Nach 1907, als das Gemälde produziert wurde, hatte Picasso begonnen, eine solche Arbeit zu sammeln. Auch die Rillen, und die Skarifizierung sind offensichtlich.


Das Bild “Les Demoiselles” war zu dieser Zeit neuartig. Der Umgang mit neuen Motiven und die Einführung eines neuen Stils bewirken diese Entwicklung und spricht uns als Betrachter ganz neuartig und anders an. In Picassos Werken ist deutlich eine Entwicklung von einer dreidimensionalen, modellierten Form zu strengen, flachen Formen und scharfen Konturen zu sehen, welche bei den “Demoiselles” verstärkt dargestellt wird.




Ausserdem gilt das Bild als Zäsur und Scharnier gleichzeitig: Es markiert das Ende des Frühwerks und führt gleichzeitig zu einer neuen Form des Sehens. Es ist ein Bruch, der aber auch eine Geschichte fortführt. Die alte Tradition wird demonstrativ verlassen und eine neue Tradition entsteht.

Allerdings war 1907 die Zeit sowohl für das Publikum, als auch für Picasso selbst noch nicht reif für einen Wechsel von einer erzählenden, symbolischen Malerei zu einer formalen Abstraktion.

Zu sehen war dies unter anderem an der Reaktion eines Freundes, welcher das Werk als assyrisch anmutendes Bild bezeichnete, als Picasso es ihm zeigte. Er hielt es für nicht fertig, als ein chaotisches, verzweifeltes Ringen mit allen formalen Problemen der Malerei. Er war sich sicher, es würde ein Skandal auslösen. Der Künstler war sich selbst nicht sicher bei der Vorstellung des Bildes. Er hatte es sogar selbst für unfertig erklärt und zunächst in seinem Atelier verwahrt. Erst 1925 wurde es durch eine Abbildung in einer surrealistischen Zeitschrift bekannt.

Begonnen hatte Picasso Les Demoisselles d’Avignon durch die Darstellung einer Szene mit reduzierten und stilisierten Figuren. Als der Künstler dieses Bild 1907 malet hatte er bereits die blaue und rosa Periode durchlaufen. Rosa Periode ab 1905 → Aufhellung der Farben, Einführung der Motive der Gaukler.
Die Kollision die der Betrachter durch das Bild erfahren soll rückte in den Mittelpunkt. Der Betrachter wird verwirrt. Eine neue Art des Erfahrens von Kunst entstand.

Das Bild wurde als Ausgangspunkt der Malerei des 20. Jh. betrachtet. Und seit diesem Werk sah Picasso die Malerei vor allem als Magie und nicht mehr als ästhetischen Prozess an. 

Pablo Picasso, ein Künstler mit Kreativität und Individualität, gelang mit den “Demoiselles” der Umbruch in der herrschenden Kunst. Denn durch seine ständige Suche, sein immer wieder in Frage stellen des Erreichten und seinen Mut zum Neuanfang kennzeichnen dieses Bild und erheben gerade dieses zu einem seiner berühmtesten Werke.


























ExtraInformationen
:


- Dies ist eines der ersten Arbeiten, die Picasso mit Kubismus gemacht hat.
- Les Demoiselles d’Avignon ist im Museum of Modern Art in New York.
- Öl auf Leinwand,( 243,9 × 233,7 cm)
- Verhältnis von Bild und Betrachter
- Picasso ist Zentraler Künstler des 20.jh.
- Konkurrenten: Manet, Warhol, Cézane…

- Picasso ist die Malereigeschichte des 20. Jh.
1981 geboren
Verlässt nach einigen Monaten wieder die Akademie
Picasso = Name seiner Mutter
1900 Paris
1901: erste Ausstellung in Paris
1973: Tod Picassos

1900: Frühwerk
Ab 1907: Kubismus
1912: analytischer Kubismus
20er/30er: Surrealismus
1970er: letze Möglichkeit im Kampf gegen den Tod der Malerei






                                                                                            



                                                                                         Basel Universität
                                                                                         Hakki Akgül,


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